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19.01.2021

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Clubhouse – spannende Innovation oder überschätzter Hype?

VON JANINE WÖLFEL | 18.01.2021

FOMO at its best

Die gute Nachricht zuerst: Das neue Portal „Clubhouse“ hat Mitte Januar den (besonders bei Verschwörungstheoretikern) populären Messenger-Dienst Telegram in Deutschland von Platz zwei der Liste der am häufigsten heruntergeladenen Gratis-Applikationen im App-Store verdrängt.

Ansonsten hyperventilieren Medien und Social-Community gerade gleichermaßen, wenn das Wort „Clubhouse“ fällt. Einladungen in die exklusive Gemeinschaft werden aktuell auf Ebay Kleinanzeigen heiß gehandelt. Ob der Hype vielleicht auch dadurch verstärkt wird, dass im realen Leben das Ringen um elitäre Gästelistenplätze in noch elitäreren Clubs gerade coronabedingt komplett wegfällt?

Doch was genau verbirgt sich hinter „Clubhouse“, was kann die App und ist sie auch für Unternehmen interessant? Wir haben uns die Anwendung mal genauer angeschaut!

Was ist Clubhouse?

„Clubhouse“ ist eine Audio-App, bei der man Gesprächen wie bei Live-Podcasts zuhören oder sich auch aktiv daran beteiligen kann. Vom passiven Zuhörer zum aktiven Redner und wieder zurück – bei „Clubhouse“ sind viele Rollen möglich: Es gibt Moderatoren, Speaker und Zuhörer. Laut dem Anbieter Alpha Exploration Co. geht es darum, „sich zu unterhalten, Geschichten zu erzählen, Ideen zu entwickeln, Freundschaften zu vertiefen und interessante neue Leute zu treffen.“

Was bietet Clubhouse?

Die Unterhaltungen finden in sogenannten Räumen statt. Jeder User kann neue Räume eröffnen oder bestehenden Räumen entsprechend seiner Interessen beitreten. Um 17 Uhr debattieren, wie das Homeoffice den eigenen Wohnort beeinflusst und um 21:15 Uhr die Learnings des Tages resümieren und zwischendrin noch die „Spiritual Intelligence Agency“ kennenlernen? „Clubhouse“ spielt auch mit der kurzlebigen Aufmerksamkeitsspanne der Generation „Digital Natives“, denn der Wechsel von Raum zu Raum ist binnen Sekunden möglich. Funktionen wie Likes oder schriftliche Äußerungen gibt es bei „Clubhouse“ bisher nicht.

Wie kommt man rein?

„Clubhouse“ setzt bei der viralen Verbreitung auf künstliche Verknappung. Die App wird aktuell nur für iOS angeboten und rein kommt man nur per Einladung. „The Fear of missing out“, also die Angst, etwas zu verpassen, wird hier in Perfektion zelebriert.

Wer nutzt Clubhouse?

Laut einem Twitter-Kommentar vorrangig „Lobbyisten und Kommunikationsspezis aus Berlin-Mitte“, aber das greift zu kurz. Gesehen wurden bereits Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin, Digital-Ikone Sascha Lobo, aber auch TV-Showmaster Thomas Gottschalk und Klima-Aktivistin Luisa Neubauer.

Wo ist der Haken?

Wie so oft hakt es beim Thema Datenschutz. Denn nachdem man die App installiert und die Einladung aktiviert hat, verlangt die App Zugriff auf alle Einträge im Kontakte-Adressbuch. Zudem werden alle Gespräche in den Räumen aufgezeichnet. Also einfach gut überlegen, ob einem der Zugang zur Audio-App dieses heikle Datenhandling wert ist.

Und was bringt Clubhouse für ein Unternehmen?

Die ganz großen Business-Faktoren werden sich wohl erst mit der Zeit herauskristallisieren. Vieles erinnert gerade stark an die Anfänge von Twitter oder WhatsApp und es wird wild herumexperimentiert. Fest steht: „Clubhouse“ vereint die beiden Mega-Trends Messenger und Audio-Podcast und Testläufe sind ohne viel Aufwand umzusetzen. Außerdem sind in Zeiten von Corona innovative Ideen für virtuelle Event-Formate gefragt. Denkbar ist also vieles: Live-Talks zu einem aktuellen Branchenthema, Kooperationen mit Experten als Markenbotschafter, CEO-Positionierung, aber auch kreatives Mitarbeiter-Recruiting oder gemeinschaftliches Brainstorming. Wichtig ist nur: Die richtige Balance zwischen Professionalität und Authentizität schaffen und das Menschliche über das Produkt stellen, sonst sind die Zuhörer schnell abgeschreckt.

Fazit: „Clubhouse“ ist neu, cool und spannend und jeder ist dazu eingeladen, den Erfolg oder Misserfolg dieser Plattform mitzugestalten. Erste Features zur Weiterentwicklung sind bereits in Planung: So soll es bald eine Ticket- bzw. Abo-Funktion geben, die neue Möglichkeiten für Audio-Events eröffnet. Aufstrebende Influencer sollen durch entsprechende Funktionen bei ihrem Business unterstützt werden. Und auch an der Android-Community wird „Clubhouse“ auf Dauer nicht herumkommen. Es passiert also viel! Unser Tipp: Einfach loslegen und ausprobieren! Kommunikativ wird es auf jeden Fall.

ganzkörperbild von janine wölfel

Über die Autorin:

Janine Wölfel
0911 9747816
janine.woelfel@kontext.com

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