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03.12.2025

How to LinkedIn

21.11.2025

Social Media ist ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens und eine zentrale Ressource für News, Unterhaltung und persönliche Kommunikation mit Freund*innen, Familie und Bekannten. Derzeit nutzen weltweit 5,66 Milliarden Menschen Social Media - das entspricht fast 64% der Weltbevölkerung. In Deutschland ist diese Zahl sogar noch höher: Hier greifen nahezu 80% regelmäßig auf soziale Netzwerke zurück. Das Angebot an Social Media ist groß und reicht von klassischen sozialen Netzwerken wie Facebook bis zu foto- oder videobasierten Diensten wie Instagram, TikTok oder YouTube. Heutzutage ist Social Media sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen unverzichtbar – und wird im Businessbereich unter anderem für Marketingkampagnen genutzt.

LinkedIn ist dabei die führende Plattform für Business, Networking und den Austausch von Fachwissen. Unternehmen nutzen die Plattform, um ihre Marke zu stärken, ihre Expertise sichtbar zu machen und neue Talente zu finden. Wer ein starkes Profil aufbauen möchte, sollte wissen, wie die Plattform arbeitet und welche Mechanismen dahinterstehen. Doch wie funktioniert LinkedIn genau – und was gilt es zu beachten, um das eigene Profil optimal zu nutzen?

Wie landen Inhalte im Feed? 

Das Grundprinzip von LinkedIn wirkt auf den ersten Blick recht einfach: Wer ein Profil erstellt hat, kann direkt Inhalte veröffentlichen und sich mit relevanten Personen vernetzen. Im Feed, also die sich laufend aktualisierende Startseite von LinkedIn, erscheinen anschließend die unterschiedlichsten Beiträge. Welche konkret angezeigt werden, entscheidet stets Algorithmus. Für viele Nutzer*innen bleibt dieser jedoch aufgrund seiner Komplexität und seines Umfangs undurchsichtig. Spätestens hier zeigt sich, dass das Konzept von LinkedIn weitaus vielschichtiger ist, als es zunächst scheint, und sich für ein besseres Verständnis ein Blick auf die Funktionsweise lohnt. 

Wir beginnen bei den Beiträgen im Feed, die durch den Algorithmus nach ihrer Relevanz sortiert werden. Laut Pete Davies, Senior Director of Product Management bei LinkedIn, verfolgt das Netzwerk dabei das Prinzip: „People you know, talking about things you care about.“ Ziel ist es also, in erster Linie Inhalte anzuzeigen, die für die Nutzer*innen besonders relevant sind – also Beiträge von Personen aus dem eigenen Netzwerk, die diese selbst veröffentlichen oder mit denen sie interagiert haben. Auf diese Weise stellt der Algorithmus sicher, dass qualitativ hochwertige und thematisch relevante Inhalte bevorzugt angezeigt werden, während weniger bedeutende Beiträge in den Hintergrund rücken. Die Reihenfolge der angezeigten Beiträge im Feed wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, insbesondere vom eigenen Netzwerk, den bisherigen Interaktionen sowie den Profilinformationen. 

Darüber hinaus unterscheidet LinkedIn zwischen verschiedenen Kontaktstufen:

  • Kontakte ersten Grades sind Personen, mit denen eine direkte Verbindung besteht.
  • Kontakte zweiten Grades sind Nutzer, mit denen ein gemeinsamer Kontakt besteht.
  • Kontakte dritten Grades sind User, die über eine Person zweiten Grades indirekt verbunden sind.

Der jeweilige Verbindungsgrad eines Kontakts wird in den Suchergebnissen oder direkt im Profil rechts neben dem Namen angezeigt.

All diese Faktoren bestimmen, welche Inhalte in welcher Reihenfolge im Feed erscheinen. Doch damit ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen, da im Hintergrund eine komplexe Bewertung, die festlegt, welche Beiträge tatsächlich sichtbar werden und welche kaum Reichweite erzielen, abläuft. Damit stellt sich die zentrale Frage:

Wie funktioniert der LinkedIn Algorithmus genau?

Bevor ein Beitrag in größerem Umfang ausgespielt wird (auch Kontakten zweiten und dritten Grades angezeigt wird) prüft das System zunächst dessen Qualität. Dabei wird bewertet, ob es sich um Spam oder minderwertige Inhalte handelt – oder um qualitativ hochwertige Posts, die einen echten Mehrwert für die Community bieten. Nur wenn ein Beitrag diese Prüfung besteht, erscheint er vorübergehend im Feed des eigenen Netzwerks.

Nachdem ein Beitrag veröffentlicht wurde, analysiert der LinkedIn-Algorithmus, wie die Kontakte darauf reagieren. Dabei geht es nicht nur darum, ob jemand interagiert, sondern auch wie intensiv. LinkedIn bewertet diese Interaktionen unterschiedlich, weshalb hier die sogenannte Interaktions-Pyramide ins Spiel kommt. An der Spitze steht das Kuratieren (Teilen eines Beitrags mit eigenem Text), das am meisten Reichweite durch LinkedIn erhält. Für das soziale Netzwerk ist Kuratieren also das stärkste Signal überhaupt, da der Inhalt „derart relevant erscheint, dass sich jemand die Mühe macht, ihn in eigenen Worten weiterzugeben“. Eine Stufe darunter folgt das Kommentieren – Kommentare zeigen laut LinkedIn, „dass sich jemand mit dem Inhalt auseinandergesetzt hat und seine Meinung abgeben möchte“. Danach kommt das Teilen ohne Kommentar: Diese Interaktion ist zwar positiv, aber weniger aussagekräftig. Am unteren Ende der Pyramide steht das Liken. Likes sind wichtig für das Grundrauschen, haben jedoch in Bezug auf die Reichweite den geringsten Einfluss.

Reichweite ist auf LinkedIn mehr als nur ein Schlagwort: sie entscheidet darüber, wie sichtbar Inhalte sind und wie viele Menschen darauf reagieren. Wer Reichweite aufbaut, steigert nicht nur seine Präsenz, sondern auch seine Relevanz im Netzwerk. Die Geschwindigkeit von Interaktionen spielt dabei eine entscheidende Rolle: Reagieren Nutzer*innen schnell nach der Veröffentlichung eines Beitrags, steigert der Algorithmus dessen Sichtbarkeit im Feed. Auch eine längere Verweildauer wirkt sich positiv auf das Engagement und die Reichweite aus. Ziel ist es also, Inhalte zu schaffen, die Aufmerksamkeit binden und zu Reaktionen anregen bzw. führen.

Zum Schluss bewertet der LinkedIn Algorithmus das Profil und das Netzwerk der Person, die den Beitrag veröffentlicht hat. Um die Qualität und Glaubwürdigkeit im Feed zu gewährleisten, erkennt und filtert der Algorithmus Spam- und Fake-Profile heraus. Aktiv gepflegte Profile und authentische Netzwerke hingegen lohnen sich und werden positiv bewertet.

Quick-Tipps für das richtige Posten auf LinkedIn

Wer mit seinem Profil erfolgreich sein will, sollte ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps beachten: 

  • Qualitativ hochwertiger Content, der echten Mehrwert bietet, eigene Gedanken enthält und nicht auf Copy-Paste basiert, führt langfristig zu einer besseren Reichweite.
     
  • Ein starker Einstieg zieht Leser*innen sofort in den Bann und motiviert sie, bis zum Ende dranzubleiben.
     
  • Authentische und persönliche Geschichten mit Emotionen, Erfolgen, Rückschlägen oder Humor kommen deutlich besser an als reine Business-Posts.
     
  • Eigene Meinungen, das Stellen von Fragen, Umfragen oder eine direkte Ansprache fördern die Interaktion und steigern das Engagement.
     
  • Fünf bis sechs gezielte, individuelle Hashtags helfen dem Algorithmus, den Content thematisch besser einzuordnen und die Sichtbarkeit zu erhöhen.
  • Ein stetig wachsendes Netzwerk steigert die organische Reichweite und eröffnet neue Zielgruppen.
     
  • Externe Links sollten sparsam eingesetzt werden, da LinkedIn Inhalte bevorzugt, die auf der Plattform stattfinden. Ein Link pro Beitrag ist in der Regel ausreichend.
     
  • Die besten Zeiten zum Posten liegen meist zwischen 8–12 Uhr und 16–18 Uhr – aber auch am Wochenende kann sich Aktivität lohnen.
     
  • Erwähnungen relevanter Personen oder Unternehmen erhöhen die Sichtbarkeit – allerdings sollte es der Nutzer nicht übertreiben, da es sonst unprofessionell wirken und vom Algorithmus abgestraft werden kann.

Fazit

Was einst als reines Business Netzwerk begann, hat sich längst zu einem vielseitigen Kommunikationskanal entwickelt. LinkedIn ist weit mehr als eine herkömmliche Social Media Plattform – im Businessbereich hat sich die Plattform zu einem echten Allrounder entwickelt, der Fachwissen, Beziehungen und Unternehmen miteinander verbindet. Es stellt sich heute kaum noch die Frage, ob es sich lohnt, Zeit und Energie in LinkedIn zu investieren, sondern vielmehr, wie man die Plattform richtig nutzt, um den eigenen Auftritt zu optimieren. Wer versteht, wie der Algorithmus funktioniert und welche Inhalte wirklich überzeugen, kann LinkedIn gezielt einsetzen, um die eigene Reichweite zu steigern. Wer seine Expertise sichtbar machen und neue Chancen eröffnen möchte, kommt an LinkedIn nicht mehr vorbei.

 

Mehr über den Autor

Marc Hatke

Senior Social-Media-Analyst

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marc.hatke@kontext.com

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